Nachdem es bereits in der Nacht zum Dienstag (21.03.2023) zu einem Angriff auf unser Wohn- und Nachbarschaftsprojekt Haldi47 kam, erreichte die Gewalt in der heutigen Nacht eine neue Stufe.
Es wurde ein Mensch durch Pfefferspray verletzt und wurde mit einer vermeintlichen Schreckschusspistole bedroht. Die Täter: Offenbar Neonazis aus Dortmund, die dort schon seit geraumer Zeit mit Gewalttaten auffielen.
Der erste Angriff, der sich bereits in der Nacht zum Dienstag ereignete, war noch nicht verarbeitet und schon mussten sich die Aktivist*innen im Haus erneut mit rechter Gewalt auseinandersetzen. Bereits beim ersten Angriff wurden mehrere Steine auf das Haus und die Fenster geworfen, ein Fenster ging zu Bruch. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Hinterlassen wurden Sticker und Graffiti, die den extrem rechten Hintergrund der Täter deutlich machen.
Die Gruppe, der die Angriffe zuzurechnen sind, stammt aus dem Neonazimilieu aus Dortmund. Sie ist für zahlreiche Aktionen und Gewalttaten mit rechtem Hintergrund im Unionsviertel rund um die Möllerbrücke verantwortlich. Die Tätergruppe um die beiden stadtbekannten Neonazis Steven Feldmann und Pascal Ostholte sowie den rechten Gewalttäter Serkan Bergamo verbindet der Hass auf LGBTIQ+-Personen und Antifaschist*innen. Dieser ist selbstredend rechts, als auch diffus religiös motiviert.
Dass auch der zweite Angriff in der Nacht auf den heutigen Freitag vom gleichen Täterkreis verübt wurde, untermauern das ähnliche Vorgehen wie beim ersten Angriff, die gleiche Handschrift beim Schriftzug auf den Rollläden, die SS-Runen und die „Allahu Akbar“-Rufe. Beim aktuellen Angriff eskalierte die Gewalt allerdings noch einmal. Die Dortmunder Neonazis führten sichtbar eine Schusswaffe mit sich und brüllten Morddrohung in Richtung Haldi. Sie versuchten unter Gewaltanwendung ins Haus einzudringen, zerstörten dabei eine Fensterscheibe im Erdgeschoss und die Gartentür, bedrohten eine der anwesenden Personen, der sie eine Schusswaffe an den Kopf hielten, und verletzten diese mit Pfefferspray. Die im Haus anwesenden Personen waren in Todesangst.
Wir konnten durch solidarische Strukturen dafür sorgen, dass die betroffenen Menschen nicht allein waren und einen sicheren Schlafplatz hatten.
Die Aktivist*innen aus der Haldi sind verständlicherweise geschockt – und wütend! Wir wollen einen emanzipatorischen, diskriminierungsfreien und konsumfreien Raum schaffen, was uns zum Angriffsziel einer rückwärtsgewandten, antifeministischen und faschistischen Gruppe macht!
Das kann so nicht sein! Die Haldi braucht eure Solidarität!
Auch sonst wird immer solidarische Hilfe benötigt. Kommt zur Haldi, sprecht mit den Aktivist*innen, unterstützt unsere Idee von einer freieren Gesellschaft!
Zeigt Eure Solidarität gegen rechte Gewalt an der Haldi und überall!